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215 S. m. 19 Farb- u. 80 sw-Abb., 17 x 24 cm, Broschur

ISBN 978-3-496-01498-0

39,00 € [D]

 
Christian Berger

Wiederholung und Experiment bei Edgar Degas

Sofort lieferbar. Erschienen Oktober 2014

Im Werk Edgar Degas’ zeigt sich ein ungewöhnlicher Blick auf das gesellschaftliche Leben seiner Zeit. In immer neuen Anläufen setzt er sich mit kompositorischen und technischen Problemstellungen auseinander, variiert und transformiert klassische Formen, Vorstellungen und Verfahren.

Die Studie untersucht Wiederholung und Experiment als zentrale Prinzipien der Kunst von Edgar Degas (1834–1917). Dabei werden die Gestaltung der Bildfläche, die Komposition und die Perspektive sowie die Materialität der Medien und die eingesetzten technischen Verfahren – bis in die Rahmengestaltung hinein – unter dem Aspekt experimenteller Erprobung betrachtet. Die typologische Unterscheidung der verschiedenen Formen von Wiederholung zeigt, dass Degas nicht versucht, einer (idealistischen) Vorstellung von Vollkommenheit näherzukommen, sondern vielmehr den Prozesscharakter des künstlerischen Schaffens in den Mittelpunkt stellt: Wiederholungen bieten ihm Spielräume zum Ausloten künstlerischer Möglichkeiten. Auf motivischer Ebene formuliert Degas dadurch eine neue Bildsprache, die mit einer modernen Wirklichkeitserfahrung korrespondiert. Auf der technischen Ebene erkundet er mutmaßliche Geheimnisse der alten Meister, lässt Hybride aus Pastell und Malerei entstehen und erprobt gemeinsam mit anderen Künstlern ungeahnte Möglichkeiten der Druckgrafik. Der Autor diskutiert Degas’ Praxis als entschiedenen Abschied von traditioneller Werkästhetik und als Ausdruck eines neuen, dem Klischee des modernistischen Künstlerheroen radikal entgegengesetzten künstlerischen Selbstverständnisses.

Der Autor
Christian Berger, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Publizistik in Gießen, Bristol und Berlin. Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Marburg und Mainz, Stipendiat am Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris. Promotion an der Freien Universität Berlin. Arbeitet über Kunst vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Insgesamt lässt sich Bergers Monografie zum experimentellen Charakter von Degas' Arbeitsprozessen und Werken als ein innovativer Beitrag im Feld der Materialästhetik, Wissenstheorie, Rezeptionsgeschichte und Bildtheorie bezeichnen. Dem Autor gelingt es in jedem Kapitel, den Blick des Betrachters von dem motivischen Befund der Bildwerke auf ihren Entstehungskontext zu lenken, wobei ihre Oberflächenbeschaffenheit zumeist den Ausgangspunkt der Argumentation bildet. Sowohl für den Fachmann wie auch den Laien bietet das Buch einen faszinierenden Einblick in Degas' facettenreiche künstlerische Praxis sowie seine Kontextualisierung im Impressionismus.
[Anne Hemkendreis, in: sehepunkte 16 (2016), Nr. 7/8]  

Inhaltsverzeichnis und Leseprobe

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