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Mit drei Katalogbeiträgen von Rainer Michaelis ISBN 978-3-7861-2370-5 20,00 € [D] |
Rebecca Müller |
»Die Natur ist meine einzige Lehrerin, meine Wohltäterin« - Zeichnungen von Daniel Nikolaus Chodowiecki (1726-1801)
im Berliner Kupfersichkabinett
Bilderhefte der Staatlichen Museen zu Berlin
Band 91/92
Vergriffen. Erschienen 2000
Daniel Nikolaus Chodowiecki erlangte besonders durch seine Druckgraphik große Popularität. Der begleitende Katalog zur Ausstellung des Berliner Kupferstichkabinetts lenkt das Augenmerk auf Chodowieckis Zeichnungen.
Daniel Nikolaus Chodowiecki (Danzig 1726 - Berlin 1801) gilt als einer der herausragenden deutschen Illustratoren des ausgehenden 18. Jahrhunderts, sicherlich ist er der bekannteste unter ihnen. Seine Radierungen trugen wesentlich dazu bei, wissenschaftliche Literatur und Belletristik einem breiten bürgerlichen Publikum zu vermitteln. Mit ihren oft belehrenden und moralisierenden Inhalten sind sie ein Spiegel der Berliner Aufklärung.
Die vorliegende Publikation begleitet eine Ausstellung des Berliner Kupferstichkabinetts, die im Vorfeld des 200. Todestages des "peintre et graveur très célèbre à Berlin" den Blick auf Chodowiecki als Zeichner lenkt. Chodowieckis Zeichnungen umfassen nicht nur Vorzeichnungen als die Grundlage seiner Radierungen oder anderer Anwendungen wie Medaillen oder Fächer. Sie können diese auch ergänzen oder als eigenständige Arbeiten neben ihnen stehen. Sowohl quantitativ als auch in ihren vielfältigen Funktionen bilden die Zeichnungen Chodowieckis einen wichtigen Bestandteil seines Werkes.
Anhand der reichen Berliner Bestände werden unterschiedliche Zeichnungstypen und -techniken vorgestellt und in ihrem Verhältnis zur Druckgraphik untersucht. Chodowiecki griff für seine Illustrationen auf ein Repertoire an Motiven zurück, das er sich über seine zahlreichen Zeichnungen "nach der Natur" angeeignet hatte. Es ermöglichte in Verbindung mit einer pragmatischen Arbeitsweise - Missratenes wurde nicht gänzlich neu gezeichnet, sondern nur soweit wie nötig überklebt - und einer zügigen, vereinheitlichten Ausführung die ungeheure Produktivität des Illustrators. Neben Chodowieckis Entwurfspraxis wird die in seinen späten Arbeiten neu hinzugewonnene Funktion der Zeichnung als Sammlerobjekt untersucht. In einem inhaltlichen Querschnitt sind Chodowieckis Themen und wichtige Auftraggeber wie Johann Caspar Lavater und die französische Kolonie in Berlin behandelt. Darüber hinaus werden anhand ausgewählter Beispiele schlaglichtartig Chodowieckis Grundlagen in der Miniaturmalerei beleuchtet. Der reiche Abbildungsteil bildet wohl die bislang umfangreichste Zusammenstellung seines zeichnerischen Œuvres.
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