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344 S. m. 101 sw-Abb., 17 x 24 cm, Hardcover

ISBN 978-3-496-01561-1

59,00 € [D]

 
Viktoria Räuchle

Die Mütter Athens und ihre Kinder

Verhaltens- und Gefühlsideale in klassischer Zeit

Sofort lieferbar. Erschienen November 2016

Während die literarischen Quellen im klassischen Athen die Mutterliebe als etwas Naturgegebenes beschreiben, zeichnen die visuellen Medien das Ideal einer von emotionaler Kontrolle geleiteten Mutter. Viktoria Räuchle untersucht die Konzeptionen von Mutterschaft anhand von Text- und Bildmedien aus dem 5. und 4. Jh. v. Chr.

Im Athen klassischer Zeit (5./4. Jh. v. Chr.) sind sich die literarischen Quellen einig: Die Zuneigung einer Mutter zu ihrem Kind ist naturgegeben. Doch in den visuellen Medien – vor allem attischen Grabreliefs und Vasenmalerei – erscheint die Mutter-Kind-Bindung überwiegend als eine von Zurückhaltung geleitete Beziehung. Mit dem Heranwachsen der Kinder wird die Rolle der Mutter dann immer stärker von familiärem Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein geprägt – und ist somit als erlerntes Verhalten zu verstehen. Viktoria Räuchle geht diesen scheinbar diametral entgegengesetzten Konzeptionen zwischen Norm und Natur auf den Grund und illustriert die mütterlichen Verhaltens- und Gefühlsideale anhand zahlreicher Abbildungen und Textstellen.

Die Autorin: Viktoria Räuchle studierte Klassische Archäologie an den Universitäten Wien und Berlin. Derzeit arbeitet sie als Akademische Rätin an der LMU München.

Neben der systematischen und dabei die Verdienste der älteren Forschung stets sorgsam würdigenden Vorgehensweise gehört es zu den Vorzügen der Monographie, von ‚interessanten‘ forcierten Thesen Abstand gehalten zu haben, wenn die erhaltenen Darstellungen tatsächlich nur relativ allgemeine Aussagen erlauben. Mutterliebe im modernen Sinne einer starken emotionalen Regung oder Trauer um im Kindbett gestorbene Frauen sind den Bildern im Einzelfall durchaus abzulesen; vorrangig verkörpern die Figuren allerdings zwei soziale Potenzen, die bereits genannte sophrosyne, die dem Verstand und dem Pflichtgefühl die Kontrolle über die Emotionen abverlangt, sowie das Konzept der nicht nur von den Vätern, sondern gerade auch den Müttern mitgetragenen philia, der Verantwortungsgemeinschaft über Generationengrenzen hinweg.
[Klaus Junker, H-Soz-u-Kult]

Indem Räuchle die Aufgaben der Mutter wie etwa die Einführung der Kinder in die Kultgemeinschaft in den Blick nimmt, weist ihre Untersuchung über die bisherige Forschung hinaus, die sich häufig auf rein körperliche Vorgänge der Mutterschaft oder erbrechtliche Fragen konzentrierte. Auch der Katalog, der am Ende (S. 266 - 321) Vasenbilder, Reliefs und Inschriften systematisch nach Motivtypen auflistet, ist ein sinnvolles Verdienst dieser Dissertation.
[Bernadette Descharmes, Historische Zeitschrift]

L'objectif de Räuchle est de tenter de définir comment les Anciens se sont représenté les relations mère-enfant en analysant les postures et la gestuelle qui traduisent les qualités attendues d'une mère. Sans négliger l'apport des textes et des inscriptions qui se rapportent à la philia unissant les membres d'une famille, et plus largement de la communauté, l'auteure s'attache au discours des images qui mettent en scène des mères et des enfants dans l'espace de l'oikos.
[Véronique Dasen, sehepunkte.de 18 (2018), Nr. 7/8]

Anstatt aus gegenwärtigen gesellschaftlichen Debatten heraus eine forcierte Fragestellung zu entwickeln, geht die Autorin der Frage nach, was die archäologische Überlieferung über 'Verhaltens- und Gefühlsideale' aussagen kann.
[Antike Welt]

(…) die Arbeit wird grundlegend für die zukünftige Beschäftigung mit Fragen zu Sozial- und Religionsgeschichte Athens, Genderdiskurs oder Umgang mit verschiedenen Lebensaltern in der athenischen Gesellschaft sein. R. zeigt einen wohltuend ideologiefreien Zugang zum Thema (…).
[Balbina Bäbler, Gymnasium]  

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