978-3-7861-2764-2

Große Titelansicht  |  Presse-Infos

300 S. m. 18 farbigen u. 62 sw-Abb., 17 x 24 cm, Hardcover

ISBN 978-3-7861-2764-2

69,00 € [D]

 
Magdalena Nieslony

Bedingtheit der Malerei

Ivan Puni und die moderne Bildkritik

Neue Frankfurter Forschungen zur Kunst
Band 17
Herausgegeben von Kunstgeschichtliches Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Sofort lieferbar. Erschienen Mai 2016

Die selbstreflexive Dimension der Malerei in russischer Avantgarde und westlicher Bildkritik  

Das Buch stellt erstmals den russischen kunsttheoretischen Diskurs der „Bedingtheit“ (russisch: uslovnost‘) der Malerei dar. Eine zentrale Rolle in diesem Diskurs spielt das Werk von Ivan Puni (1892–1956), das innerhalb der russischen und westlichen Kunst und Kunsttheorie verortet wird.

Es zeigt sich als Teil der modernen Reflexionen über die selbstreflexive Dimension des Bildes und der Malerei, die bis in die aktuellen bildkritischen Debatten reichen. Der zentrale Terminus Bedingtheit (uslovnost‘) markiert die Opposition zur Vorstellung von der Natürlichkeit des bildlichen Ausdrucks. Die mediale und stilistische Hybridität von Ivan Punis Werk – der auch unter seinem französischen Namen Jean Pougny bekannt ist – wird als eine dezidiert formalistische Setzung gedeutet, die das Medium der Malerei als solches thematisiert und befragt. Somit sind Thema und verbindende Linie in Punis Frühwerk stets die Möglichkeiten der Malerei und das Bild selbst. Der Diskurs der Bedingtheit wird darüber hinaus als Teil der Reflexionen über die „Opazität“ des Bildes vorgestellt, also der selbstreflexiven Dimension der Malerei. Dieser Diskurs setzt in der westeuropäischen Kunsttheorie des 19. Jahrhunderts an und reicht bis in die aktuellen bildkritischen Debatten. Die Diskussion von Punis Position im Verhältnis zu ästhetischen und theoretischen Äußerungen seiner Zeitgenossen erlaubt es darüber hinaus, das diskursive Feld der russischen Avantgarde neu zu kartografieren und die russische Debatte im zeitlich wie geografisch erweiterten Rahmen der westlichen Bildkritik zu verorten.


Die Autorin: Magdalena Nieslony ist Kunsthistorikerin. Sie forscht zu Kunst und Kunsttheorie der Moderne, insbesondere zur russischen Avantgarde und der amerikanischen Nachkriegskunst.

Magdalena Nieslonys Buch ist in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn. Die kenntnisreiche und in einer so kultivierten wie klar argumentierenden Sprache verfasste Untersuchung leistet zum einen einen wichtigen Beitrag zu einer länderübergreifenden Erforschung der Kunsttheorie der Moderne im frühen
20. Jahrhundert. Zum anderen bietet sie mit der Fokussierung auf Ivan Puni und dessen bildkünstlerisch und sprachlich verfasste Bildkritik zwischen 1914
und 1923 eine differenziertere Betrachtung der russischen Avantgarde jenseits der gängigen Polarisierung zwischen Kazimir Malevi?s Suprematismus und Vladimir Tatlins Konstruktivismus an.
[Ada Raev, Jahrbücher für die Geschichte Osteuropas]  

Inhaltsverzeichnis und Leseprobe

Register

Produktinfo (pdf)


Das KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

20. Jahrhundert

Bildwissenschaft

Kunst

Kunstgeschichte

Moderne

Rußland