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368 S. m. 92 sw-Abb., 17 × 24 cm, Br

ISBN 978-3-496-01448-5

59,00 € [D]

 
Susanne Mersmann

Die Musées du Trocadéro

Viollet-le-Duc und der Kanondiskurs im Paris des 19. Jahrhunderts

Sofort lieferbar. Erschienen November 2011

Im für die Weltausstellung 1878 errichteten Palais du Trocadéro wurden 1882 das Musée de Sculpture comparée und das Musée d’Ethnographie eröffnet. An beiden Museumsgründungen war der Architekturtheoretiker und Restaurator Viollet-le-Duc beteiligt.

Susanne Mersmann bietet eine verbindende Sichtweise auf ein kunsthistorisches und ein ethnographisches Museum und dies vor dem Hintergrund des Zeitalters der Weltausstellungen und der europäischen Expansionspolitik. Sie zeigt, wie sich die Ausstellungspraxis der Disziplinen entwickelt hat. Anhand ihrer Argumentation wird deutlich, dass die Objekte nicht nach denselben Kriterien und Wertezuschreibungen beurteilt und präsentiert werden. Dies wirkt sich auf die unterschiedlichen Systematisierungsweisen und auf die Entwicklung der Ausstellungspraxis aus. So legt die Autorin Viollet-le-Ducs Überlegungen offen und setzt sie in Bezug zu den Sichtweisen von Ernest-Théodore Hamy, dem ersten Direktor des Musée d’Ethnographie.

Susanne Mersmann schließt mit ihrer Dissertation die Wissenslücke über die dem Musée de Sculpture comparée vorausgehende persönliche Motivation Viollet-le-Ducs. Kritisch wird die seiner Ideologie zu Grunde liegende Rassenkonstruktion dargelegt, die in ein eigenes Klassifikationssystem mündet. Aus dieser Perspektive der Kanonforschung entsteht ein Bild von Viollet-le-Ducs Gedankengebäude, wie es bisher nicht dargelegt wurde. Der Vergleich zu Hamy bietet die Möglichkeit, die Herausbildung eines weiteren Ansatzes nachzuvollziehen und das zeitgenössische wissenschaftliche Denken besser zu verstehen. Der mit zahlreichen Zitaten belebte, kompakte Text wahrt trotz sehr heterogener Kapitel stets die Nähe zum Untersuchungsgegenstand, ohne schwerfällig zu werden.
[Tino Mager in H-ArtHist]

In her dissertation, Susanne Mersmann has closed the knowledge gap about Viollet-le-Duc’s personal motivation for the Musée de Sculpture comparée. His essential racial construction, which led to a unique system of classification, undergoes a critical description. From that perspective of the canonical research, the author traces the emergence of a yet unknown idea regarding Viollet-le-Duc’s conceptual thinking.
[Tino Mager, Journal of Art Historiography]

Insgesamt ist dieses Buch eine sicherlich sehr akribische und gründliche Studie zum wissenschaftlichen und museumspädagogischen Umgang mit Skulptur in Frankreich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die Aufschlüsse über ihre Protagonisten, allen voran Viollet-le-Duc, sowie über die Versuche einer Kanonisierung bietet.
[Stefanie Lieb, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2]  

Review Journal of Art Historiography


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