978-3-87157-241-8

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256 S. m. 95 farbigen u. 56 sw-Abbildungen, Register, Ln m. Schutzumschl.

ISBN 978-3-87157-241-8

89,00 € [D]

 
Gisela Probst

Die Memoria der Herren von Lichtenberg in Neuweiler (Elsass)

Adelphus-Teppiche, Hochgrab Ludwigs V. († 1471), Heiliges Grab (1478), Glasmalereien

Neue Forschungen zur deutschen Kunst
Band XI
Herausgegeben von Wolfgang Augustyn und Uwe Gast im Auftrag des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft
Sofort lieferbar. Erschienen März 2015

Vier heute verstreute Kunstwerke – entstanden um 1470 – 1490 in führenden Werkstätten der Straßburger Kunst – bildeten ein bisher unerkanntes Memorialensemble für das 1480 erlöschende Haus Lichtenberg. Die Autorin erschließt die Standorte sowie Kontext, Programm und Datierung der einzelnen Werke.

Ursprünglich schmückten die Werke den Chor und die benachbarte Grabkapelle der Lichtenberger in der Neuweiler Stiftskirche St. Adelphus. Die Bildfolge der Adelphus-Teppiche wurde um 1470 entworfen, wahrscheinlich von der Jost Haller-Werkstatt. Das Heilige Grab verbindet erstmals in der oberrheinischen Kunst das Osterbild der drei Frauen mit dem Pietà-Motiv; es stammt aus der Nachfolge Niklaus Gerhaerts wie auch das Hochgrab Ludwigs V. Ein Glasgemälde aus dem Umkreis Peter Hemmels von Andlau stellt porträthaft die zwei letzten Lichtenberger mit den Stammeltern Hanau-Lichtenberg als Pilger vor dem heiligen Jakobus dar.

Gisela Probst ist mit ihrem Werk ein wichtiger Beitrag zur Kunstgeschichte des Oberrheins gelungen, der die hohe Qualität und die gestalterische Vielfalt des Kunstschaffens am Oberrhein im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts verdeutlicht. Darüber hinaus ist die Arbeit eine höchst lesenswerte Studie zur Memorialforschung, die exemplarisch das facettenreiche Stifterverhalten einer wichtigen Adelsfamilie des deutschsprachigen Südwestens im Spannungsfeld zwischen persönlicher Frömmigkeit und politischer Machtdemonstration untersucht.
[Marc Carel Schurr, Zeitschrift der Geschichte des Oberrheins]

Overall, this beautiful designed study is art history at its best, combining stylistic analysis and iconography with function, context, historical situation and the patron's intentions.
[Harry Tummers, Church Monuments]

Der Band wird durch ein Personen- und Ortsregister sowie ein Sach- und Ikonografieverzeichnis erschlossen. Allerdings macht die Platzierung des Literatur- und Quellenverzeichnisses zwischen Vorwort und Einleitung und des Anmerkungsteils am Ende der Publikation die Handhabung etwas schwerfällig. Doch mindert dies die Qualität der Publikation nicht, die mit zahlreichen Abbildungen und Detailaufnahmen die Argumentation stützt und die Forschungsergebnisse vor Augen führt. Die hier rekonstruierte Sakraltopographie in der Stiftskirche St. Adelphus in Neuweiler mit ihren qualitätsvollen Kunstwerken repräsentiert einen Stiftertypus, der die Memoria für das ganze Geschlecht durch besonders reiche Schenkungen zu sichern versuchte. Damit zeigt diese Publikation auch beispielhaft den Einfluss einer Adelsfamilie auf die Gestaltung des Kirchenraumes und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Diskussion um die Funktion und Bedeutung von Laiengrabmalen in mittelalterlichen Sakralbauten.
[Alma-Mara Brandenburg, Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte]  

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