978-3-7861-2714-7

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352 S. m. 86 Abb., 17 x 24 cm, Klappenbroschur

ISBN 978-3-7861-2714-7

59,00 € [D]

 
Katja Bernhardt

Stil Raum Ordnung

Architekturlehre in Danzig 1904–1945

humboldt-schriften zur kunst- und bildgeschichte
Band XIX
Herausgegeben von Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin
Vergriffen. Erschienen August 2015

Quellenforschung zur Entstehung eines konservativen architekturhistorischen
Deutungsmodells  

Danzig war ein Seismograf des fragilen politischen Gleichgewichtes, das in Europa im 20. Jh. immerfort neu austariert wurde. Hierdurch hoch sensibilisiert formte sich in der Architekturabteilung der TH Danzig eine eigenständige, dezidiert gegen avantgardistische Strömungen gerichtete Auffassung von Architektur heraus.

Die Studie setzt den Architekturdiskurs konsequent zum Ort des Geschehens in Bezug. Sie beschreibt die Geschichte der Abteilung als eine Entwicklung, in der sich Bildungs- und Kulturpolitik, fachliche Paradigmenwechsel und die politisch und staatliche Verfasstheit der Stadt in einer spezifischen Dynamik verweben. Zunächst dem Stilbegriff Carl Schäfers verbunden, dann Friedrich Ostendorf folgend, wurde ab der
Mitte der 1920er Jahre die Lehre der raumkünstlerischen Entwicklungsgeschichte zum Diktum der Danziger Architektenausbildung bestimmt. Es wurde ein architekturhistorisches Deutungsmodell gewonnen, mit dem sich die Abteilung aktiv in die zeitgenössische deutsche Ostforschung einbrachte und mit dem scheinbar unhintergehbare Beweise für das Anrecht der Deutschen auf den europäischen Osten generiert wurden. Dieser epistemologischen Besetzung des Ostens folgte schließlich die aggressive Unterordnung desselben unter den »Ordnungswahn« der nationalsozialistischen Raumplanung, in die sich die Danziger Architekturabteilung offensiv integrierte.

Die Autorin
Katja Bernhardt studierte Kunstgeschichte und Geschichte in Greifswald, Berlin und Posen (Poznan). Seit 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Kunstgeschichte Osteuropas der Humboldt-Universität zu Berlin. Forschungsschwerpunkte: Architektur, Stadt- und Raumplanung in Ostmitteleuropa; Geschichte der Kunstgeschichte.

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