978-3-87157-263-0

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268 S. m. 179 Farb- u. 6 sw-Abb., 23 x 31 cm, Hardcover

ISBN 978-3-87157-263-0

Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft

99,00 € [D]

 
Juliane von Fircks

Panni tartarici

Seidengewebe aus Asien im spätmittelalterlichen Europa

Herausgegeben von Wolfgang Augustyn und Regula Schorta im Auftrag des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft und der Abegg-Stiftung
Sofort lieferbar. Erschienen März 2024

Auf der mittelalterlichen Seidenstraße: Wie Luxusgewebe aus dem Mongolenreich nach Europa kamen  

Ausgehend von Textilien aus den königlichen Gräbern und Kirchenschätzen Europas untersucht das Buch den Transfer und die Rezeption von Seiden aus dem Mongolenreich während der Marco-Polo-Zeit. Anhand von Herkunftsorten, Handelswegen und Akteuren wird die Vernetzung der vormodernen Welt beschrieben.

Im Mittelalter war Seide das bevorzugte textile Material, um Reichtum und Status zum Ausdruck zu bringen. Wurden Luxusgewebe bis zum 13. Jahrhundert aus Byzanz und Spanien importiert, so gelangten nach 1300 Seidenstoffe aus dem mongolischen Großreich in den Westen. Die aus chinesischen, persischen und muslimischen Motiven komponierten Muster trugen eine neue Ästhetik nach Europa. Das Buch behandelt Gewänder und Objekte aus panni tartarici, die in Gräbern, Kirchenschätzen und musealen Sammlungen erhalten geblieben sind. Anhand von Form und Funktion der Textilien wird unter Einbeziehung von Quellen, Texten und Bildern gezeigt, wie Klerus und Adel sich das fremde Material aneigneten. Indem Herkunftsregionen untersucht und Wege der Seide nach Westen nachgezeichnet werden, thematisiert die Studie die globale Vernetzung in der Vormoderne.

Die Autorin
Juliane von Fircks ist Professorin für Kunstgeschichte des Mittelalters an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nach Studium und Promotion an der FU Berlin lehrte sie an der Universität Mainz. Sie forscht zu Seidengeweben des hohen und späten Mittelalters, französischer und deutscher Skulptur sowie Objekten und Bildern der höfischen Minne.

Schlagworte
Textilien, Goldstoffe, Seidengewebe, Lampas, Riemchengold, muslimische Streifenstoffe, Ilkhanidenreich, Yuan-Dynastie, Seidenhandel, Akkulturation, transkulturelle Verflechtungen Asien-Europa, Mongolen, panni tartarici, Paramente, Grabgewänder, Orientbild, höfischer Roman, Reliquienstoffe, Parzival, Prag, Stralsund, Regensburg, Las Huelgas, Seidenstraße, Ilkhan, Zentralasien, mittelalterliche Handelsgeschichte

Juliane von Fircks hat ihre 2016 in Mainz verfasste Habilitationsschrift mit Mitteln der Abegg-Stiftung nun in erweiterter Form als Buch veröffentlicht, wobei ich gleich zu Beginn feststellen will, dass diese Habilitation sprachlich außergewöhnlich klar und verständlich geschrieben ist. Die in den Kunstwissenschaften leider sehr ausgeprägte Tendenz, wissenschaftliche Unsicherheiten mit wolkigen Buzzwords oder steilen (aber unbelegten) Thesen zu verschleiern, ist in diesem Band nicht einmal ansatzweise vorhanden. Es ist damit nicht nur für ein Fachpublikum interessant, sondern aufgrund der vielschichtigen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Bezüge auch für interessierte Laien spannend zu lesen.
Die Autorin untersucht einerseits die materielle Herkunft der Seidentextilien, wobei sie die verschiedenen Herstellungsschritte und beteiligten Kulturkreise differenziert. Auf der anderen Seite steht die europäische (und ansatzweise auch mongolische) Rezeption der kostbaren Stoffe im Spätmittelalter, sowohl aus sakraler als auch weltlicher Sicht. Interessant ist, dass die heute noch erhaltenen, ursprünglich weltlichen Textilien meistens aus einem kirchlichen Überlieferungskontext stammen.
[Volker M., Amazon/buecher.de]  

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