978-3-7861-2914-1

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360 S., 16,5 × 24 cm, Broschur

ISBN 978-3-7861-2914-1

59,00 € [D]

 
Benedikt Kemper

Die Normierung des Wahnsinns

Unterbringungsrecht von der Weimarer Republik bis ins geteilte Deutschland

Schriften des Bundesarchivs
Sonderreihe »Die zentralen deutschen Behörden und der Nationalsozialismus«, Band 2
Sofort lieferbar. Erschienen November 2023

Freiheit, Gesetz, Psychiatrie: Wie entwickelten sich die Gesetze zur Unterbringung psychisch kranker Menschen im 20. Jahrhundert?  

Unter welchen Umständen konnte ein psychisch kranker Mensch zur Zeit der Weimarer Republik, im NS-Staat und im geteilten Deutschland in eine „Anstalt“ eingewiesen werden? Die Längsschnittstudie beleuchtet erfolgreiche wie gescheiterte Versuche, öffentlich-rechtliche Unterbringungen (neu) zu regeln und der Behandlung des „Wahnsinns“ einen gesetzlichen Rahmen zu geben.

Wann ist ein Mensch psychisch krank? Wer entscheidet über die Unterbringung, wer über die Entlassung? Welche Rechte haben Betroffene? Diese Fragen prägen bis heute die gesellschaftliche Auseinandersetzung über die rechtlichen Grundlagen psychiatrischer Unterbringung. Benedikt Kemper wirft in seiner Studie ein Licht auf historische Lösungsansätze. Er untersucht, welche Antworten deutsche Ministerialbeamte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf diese Fragen gefunden haben.
Anhand einer Untersuchung erfolgreicher wie gescheiterter Reformversuche zeigt die Studie, wie sich die Beamten im Spannungsfeld widerstreitender Interessen positionierten und wie gesellschaftliche Unsicherheitswahrnehmungen ihre Arbeit prägten. Sie öffnet so den Blick für Kontinuitäten von der Weimarer Republik über die NS-Diktatur bis ins geteilte Deutschland hinein.

Der Autor
Benedikt Kemper studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Münster und forschte anschließend in Münster und Hamburg zu Fragen an der Schnittstelle von Psychiatrie- und Verwaltungsgeschichte.

Schlagworte
Zeitgeschichte, 20. Jahrhundert, Verwaltungsgeschichte, Unterbringung, Unterbringungsrecht, Einweisungsrecht, Psychiatrierecht, Rechtsgeschichte, Geschichte der Psychiatrie

Insgesamt hat Benedikt Kemper eine eng an den Quellen gearbeitete Studie vorgelegt, der das Verdienst zukommt, die Entwicklung des Unterbringungsrechts zwischen 1923 und 1968 detailliert nachzuzeichnen.
[Henning Tümmers, H-Soz-Kult, 23.05.2024]  

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