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222S., 22,5 cm

ISBN 978-3-496-02509-2

22,00 € [D]

 
Manuel Simon

Heilige Hexe Mutter

Der Wandel des Frauenbildes durch die Medizin im 16. Jahrhundert

Historische Anthropologie
Band 20
Vergriffen. Erschienen April 1993

Die interdisziplinär angelegte Arbeit Simons erläutert anhand medizinischer und moraltheologischer Texte des 16. und 17. Jahrhunderts den Wandel des Frauenbildes von mittelalterlich geprägten Denkmustern zu einem neuen Weiblichkeitsideal. Die medizinische Erklärung des Körpers der Frau war hierbei die "naturwissenschaftliche" Rechtfertigung der neuen Rollenzuweisung: Die Frau als Hausfrau aufgrund ihrer Anatomie.

Die Untersuchung geht von einem Ansatz aus, der die Medizingeschichte als wichtiges Erklärungssystem für den Wandel des Frauenbildes im 16. Jahrhundert heranzieht, die allgemeinen sozialen und wirtschaftlichen Strukturveränderungen der Epoche jedoch einbezieht. Die Arbeit schöpft ganz aus den Quellen der "frauenbezogenen" moraltheologischen und medizinischen Literatur zwischen Reformation und Aufklärung vor allem im Deutschen Reich, aber auch in Italien, Frankreich und England. Paracelsus, Agrippa und Weyer sind hier die wichtigsten Zeitzeugen.

Simon wendet sich vor allem gegen zwei bisher in der Frauenforschung immer wieder vertretene Thesen: zum einen gegen die These, dass die Hexenverfolgung in starkem Maße mit der Verdrängung der "Weisen Frau" durch männliche Ärzte zusammenhänge, zum anderen gegen die Auffassung, dass die bürgerliche "Ideologie der Geschlechtercharaktere" erst im ausgehenden 18. Jahrhundert entstanden sei. Damit dürfte das Buch im Bereich der Frauenforschung eine rege Diskussion auslösen.

Der Autor:
Dr. Manuel Simon, Studium der Romanistik, Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft. Arbeit an Berliner Volkshochschulen und in der Feature-Abteilung des SFB

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