Große Titelansicht | Presse-Infos 419 S. m. 52 Farbabb. u. 1 Karte, 17 x 24 cm, Br ISBN 978-3-496-02830-7 49,00 € [D] |
Manuela Zips-Mairitsch |
Verlorenes Land?
Indigene (Land)Rechte der San in Botswana
Sofort lieferbar. Erschienen Oktober 2009
Die San in Botswana scheinen Überlebende aus einer Zeit zu sein, als die „Jäger und Sammler“ des südlichen Afrikas noch weite Landflächen für sich beanspruchten. Die heutige rechtliche und politische Lage der indigenen Bevölkerung stellt sich jedoch völlig anders dar: Nun sind sie besitzlose Landvertriebene. Doch die San schließen sich in nationalen und supranationalen Selbsthilfeorganisationen zusammen, um die internationale indigene Rechtsentwicklung für ihren Kampf um Selbstbestimmung zu nutzen. Diese globale Gerechtigkeitsbewegung stellt Manuela Zips-Mairitsch beispielhaft am Rechtsstreit um Land(rechte) in der Kalahari dar.
Wie Bilder täuschen können. Allem Anschein nach wirkt die kleine Gruppe San auf dem Cover-Foto wie Überlebende aus einer Zeit, als die „Jäger und Sammler“ des südlichen Afrikas noch weite Landflächen für sich beanspruchten. In Wahrheit sind die abgebildeten Menschen bezahlte Darsteller ihrer früheren Lebenswelten. Das Gruppenbild mit Straußen-Ei, Feuerzwirbel und Tsama-Melone wird am Schluss eines sogenannten „Bushman Walk“ inszeniert, den Touristen in der botswanischen Kalahari-Stadt Ghanzi buchen können. Ihre (Freilicht-)Bühnenkleidung gehört ihnen ebenso wenig wie das Land, auf dem sie sich befinden.
In diesem Sinn gibt das Arrangement „authentisch“ Auskunft über die heutige rechtliche und politische Lage der indigenen Bevölkerung Botswanas: Als besitzlose Landvertriebene sind sie von ihrer Selbstvermarktung abhängig. Aus diesem Grund schließen sich die San in nationalen und supranationalen Selbsthilfeorganisationen zusammen, um die internationale indigene Rechtsentwicklung für ihren Kampf um Selbstbestimmung zu nutzen. Diese globale Gerechtigkeitsbewegung stellt Manuela Zips-Mairitsch beispielhaft am Rechtsstreit um Land(rechte) in der Kalahari dar.
Eine sehr empfehlenswerte wissenschaftliche Lektüre, die die Problematik der Landrechte aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
[Zeitschrift der Gesellschaft für bedrohte Völker]
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