978-3-7861-1993-7

Presse-Infos

IX, 1062, 25 S. m. 58 Abb., 14,8 x 21 cm
Mit einem Nachwort zur Neuausgabe von Heinrich Dilly

ISBN 978-3-7861-1993-7

39,90 € [D]

 
Paul Frankl

Das System der Kunstwissenschaft

Edition Logos
Vergriffen. Erschienen Januar 1998

Dieses 1938 erstmals erschienene Buch hat den Anspruch, durch Anwendung der Erkenntnistheorie Rudolf Euckens auf die Gebiete der Kunst, die gesamte "Möglichkeit der Kunst" zu behandeln. Dieses Werk Paul Frankls sollte auch als ein Werk der Wölfflin-Schulze wieder in den kunsthistorischen Diskurs aufenommen werden.

Paul Frankls Buch "Das System der Kunstwissenschaft" erschien erstmals 1938 in einem publizistischen Exil: in Brünn. Ein Teil der Auflage fiel einem Brand zum Opfer, so dass das Werk nach der Kapitulation des Nationalsozialismus im Jahr 1945 nicht die Resonanz gewinnen konnte, die ihm gebührt hätte. Heute erschein es einerseits als ein sehr eigenwilliges Monument dafür, wie abgrundtief ein großer Kenner der mittelalterlichen Bau-, Kunst- und Stilgeschichte in der Zwischenkriegszeit nach einer Rechtfertigung seiner sinnlichen Erkenntnisse suchte. Andererseits ist das Buch ein Dokument der erstaunlichen Weite kunsthistorischer Theoriebildung und Methodentransfers in den erwähnten Jahrzehnten. Frankl erhob nämlich den Anspruch, darin keineswegs "die Wissenschaft der gesamten Wirklichkeit der Kunst", vielmehr "die der gesamten Möglichkeit der Kunst" zu behandeln. Dafür entlehnte er das erkenntnistheoretische Gerüst den neuidealistischen Abhandlungen Rudolf Euckens. Dessen "noologische Methode" übertrug er auf die Gebiete der Kunstpsychologie, Kunstsoziologie und der Kunsthistoriographie. Es ging ihm um die Klärung der prinzipiellen Begriffe einer künftigen Kunstwissenschaft - ein Anliegen, in dem sich Heinrich Wölfflin mit seinem Schüler Frankl verwandt fühlte. Das monumentale "System der Kunstwissenschaft" sollte also auch als ein Werk der Wölfflin-Schule in den kunsthistorischen Diskurs wiederaufgenommen werden - als ein Buch, das neben Joseph Gantners Studien über die künstlerische Kreativität, neben Sigried Giedions Band über die Herrschaft der Mechanisierung in der modernen Welt, neben Hans Jantzens Vortrag über den gotischen Kirchenraum und dessen Buch über die Kunst der Gotik, neben Werner Weisbachs Erinnerungen und anderen Werken aus der so weit gefächerten Schule Heinrich Wölfflins gestellt und gelesen gehört.


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