978-3-7861-2653-9

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252 S. m. 106 Abb., davon 8 farbig, 17 × 24 cm, geb

ISBN 978-3-7861-2653-9

59,00 € [D]

 
Anna Pawlak

Trilogie der Gottessuche

Pieter Bruegels d. Ä. Sturz der gefallenen Engel, Triumph des Todes und Dulle Griet

Vergriffen. Erschienen Oktober 2011

Ausgezeichnet mit dem Offermann-Hergarten-Preis 2012  

Um das Jahr 1562 schuf Pieter Bruegel d. Ä. drei seiner Hauptwerke, den Engelsturz, den Triumph des Todes sowie die Dulle Griet. Vor dem Hintergrund der konfessionellen Kontroversen um den Status religiöser Bilder in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts weist dieses Buch erstmals ihre konzeptuelle Zusammengehörigkeit nach.

Anna Pawlak analysiert in diesem Band drei Hauptwerke Pieter Bruegels d. Ä., den Sturz
der gefallenen Engel (Brüssel), den Triumph des Todes (Madrid) sowie die Dulle Griet (Antwerpen), und schließt damit zugleich zwei Lücken innerhalb der Bruegel-Forschung: Die erstmalige monographische Untersuchung der drei Tafeln legt die ihnen impliziten theologisch-philosophischen Programme offen und weist die in der Forschung in Bezug auf Stil und Format vermutete formale Zusammengehörigkeit der Bilder auf einer inhaltlichen, ikonographisch-ikonologischen Ebene nach. Den Ausführungen liegt die These zugrunde, dass der niederländische Maler in den als ästhetische und intellektuelle Einheit konzipierten Werken eine visuelle Rhetorik entwickelte, die auf die Forderungen der reformatorischen Bewegung reagierte und zum Träger einer Theologia moralis bestimmt wurde. Die komplexen Bildstrukturen der Trilogie sind daher nicht nur Ausdruck einer religiös humanistischen Gottessuche, in welcher der Selbsterkenntnis eine zentrale Bedeutung zukommt, sondern zugleich Ausdruck der Suche nach einem sie adäquat vermittelnden Bildkonzept im Zeitalter der Konfessionalisierung.

Literaturverzeichnis, Personen- und Werkregister komplettieren diese ungewöhnliche Studie, die aus der gründlichen ikonographischen Analyse der Bilder und der Berücksichtigung der gleichzeitigen Literatur und Kunst sicherlich gewagte Schlüsse zieht, dabei aber auch zeigt, dass man sich nicht auf enigmatische flämische Sprichwörter und Erzählungen berufen muss, um etwas Licht in das Dunkle (der Höllendarstellungen) zu bringen.
[Bibliographie zur Symbolik, Ikonographie und Mythologie]

Die hier vorgebrachten Kritikpunkte, die nicht zuletzt dem spezifischen Blickpunkt des Rezensenten geschuldet sind, sollen jedoch nicht den Umstand schmälern, dass Anna Pawlak mit ihrem Buch eine erhellende Studie vorgelegt hat, die uns die drei zur Diskussion stehenden Gemälde zum ersten Mal ausführlich in ihrem möglichen Zusammenhang vor Augen führt.
[Bertram Kaschek, in: sehepunkte.de 12 (2012), Nr. 12]

Die vorliegende Arbeit scheint tatsächlich einen Deutungsschlüssel entwickelt zu haben, der nicht nur für die "Trilogie der Gottessuche", sondern auch für andere Werke Bruegels in Anspruch genommen werden kann.
[Klaus Hammer, Literaturkritik]  


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