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Große Titelansicht | Presse-Infos 448 S. m. 11 sw-Abb., 16,5 x 24 cm, Broschur ISBN 978-3-7861-2897-7 69,00 € [D] |
Felix Ludwig |
Prediger der Demokratie
Die Deutsche Hochschule für Politik und die politische Bildung in West-Berlin (1949–1972 und 1974)
Schriften des Bundesarchivs
Sonderreihe »Die zentralen deutschen Behörden und der Nationalsozialismus«, Band 1
Sofort lieferbar. Erschienen Juni 2023
Von der Demokratietheorie zur politischen Bildung
In West-Berlin verstand sich die aufkeimende Politikwissenschaft nach dem Ende des Nationalsozialismus als Speerspitze der Demokratisierung der Bundesrepublik. Die Studie zeigt, wie ihre Akteure auf diesem Selbstverständnis aufbauend ihre Demokratietheorien in politische Bildungspraxis übersetzten.
Nach dem Ende des Nationalsozialismus verstand sich die junge bundesdeutsche Politikwissenschaft als Speerspitze der deutschen Demokratisierung. Insbesondere in West-Berlin engagierten sich an der Deutschen Hochschule für Politik Politologen wie Ernst Fraenkel, Ossip Flechtheim und Otto Heinrich von der Gablentz. Sie verstanden sich als „Prediger der Demokratie“ im Nachkriegsdeutschland. Die Studie untersucht, wie diese Akteure ihre pluralistischen Demokratietheorien in praktische politische Bildung übersetzten. So leistet sie an der Schnittstelle zwischen Ideen-, Institutionen- und Biografiegeschichte einen Beitrag zur Frage, wie die bundesdeutsche Demokratie nach 1945 gelingen konnte.
Der Autor
Felix Ludwig studierte von 2009 bis 2014 an der Universität Leipzig Geschichte und wurde 2021 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena promoviert. Aktuell ist er kommissarischer Leiter der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn.
Schlagworte
Zeitgeschichte, Bundesrepublik Deutschland, West-Berlin, Politische Bildung, Politikwissenschaft, Ernst Fraenkel, Otto Heinrich von der Gablentz, Ossip Kurt Flechtheim, Deutsche Hochschule für Politik, Otto-Suhr-Institut, Landeszentrale für politische Bildungsarbeit West-Berlin
Ludwig legt insgesamt eine sehr detailreiche Studie vor, die den Leser*innen einigen Durchhaltwillen und Erfahrung im Lesen wissenschaftlicher Texte abverlangt. Die Doppelgeschichte und die Beschreibung der wechselseitigen Verwobenheit und Abhängigkeiten zwischen der DHfP und der Berliner Landeszentrale für politische Bildung ist aber gerade mit diesen vielen Details eine sehr wichtige Ergänzung der bereits vorliegenden wissenschaftlichen Studien zur Geschichte der Politikwissenschaft und der politischen Bildung in Deutschland nach 1945.
[Benedikt Widmaier, Journal für politische Bildung]
Es ist immer wieder erstaunlich, wieviel sich aus Archiven zu wissenschaftshistorischen Themen an Neuem herausfinden lässt. Bislang galt die Geschichte der ehemaligen Deutschen Hochschule für Politik (DHfP), dem Vorläufer des heutigen Otto-Suhr-Instituts an der Freien Universität Berlin, als vergleichsweise gut erforscht, bis das Erscheinen des Buches von Felix Ludwig alle an der Geschichte der Politikwissenschaft und der politischen Bildung Interessierten eindringlich eines Besseren belehrt. Gestützt auf stupende Recherchen in 29 Archivbeständen sowie unzähliger zeitgenössischer Publikationen entwirft Ludwig ein plastisches Bild der demokratiepolitischen Ambitionen der damaligen Protagonisten an der DHfP, der FU, den maßgeblichen Berliner Institutionen der politischen Bildung sowie den politischen Parteien und dem Senat der Stadt. Erzählt wird auf anschauliche Weise die Geschichte des Aufstiegs, der Belle Époque sowie der Auflösung eines demokratie-theoretischen Konsenses in der frühen Politikwissenschaft und politischen Bildung.
In dem Buch wird zum einen das institution building der West-Berliner Politologie (wie sich das Fach damals nannte) sowie der politischen Bildung in einer Genauigkeit nachgezeichnet, die die bisherige einschlägige Literatur nicht nur ergänzt, sondern teilweise korrigiert. (...) Hier erfahren Leser viel Neues über Personen, interne Debatten, erfolgreiche politische Bildungsprogramme und manches gescheiterte Vorhaben.
[Jahrbuch Extremismus & Demokratie]
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe
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